Früher der geheimste Ort der Republik – heute City-Hotel in Cochem
Reise in die Vergangenheit: Das „Bunker-Hotel“ Vintage in Cochem
(hoga-presse) Bei der Wahl eines Viele City- oder Städtehotels geht es Reisenden meistens darum, einen Ort, die Landschaft oder vielleicht berühmte Monumente zu entdecken. Doch gelegentlich ist schon die Unterkunft selbst eine Art Sehenswürdigkeit. Das Hotel Vintage in Cochem-Cond ist eine davon.
Wo einst Geschichte geschrieben wurde – Zeitreise im Hotel Vintage
Das Boutique Hotel Vintage eröffnete 2016, nach einer sehr aufwändigen Sanierung unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes, mit 17 liebevoll und stylisch eingerichteten Gästezimmern. Nicht nur das Haus selbst ist besonders, sondern auch die originelle, nicht alltägliche Einrichtung. Stühle, Schränke, Tische, Lampen – Retro-Design, wohin man blickt. Hoch über Cochem können Gäste stilistisch ins Gestern abtauchen, auch wenn in den Zimmern die Uhren nach unserer Zeit ticken. Alle allergikerfreundliche Zimmer verfügen über hochwertige Boxspring-Betten, einen Flachbild-Smart-TV, trendige Hochglanzmöbel und Echtholzparkett. Alle Hotelzimmer sind mit einem geräumigen und modernen Bad ausgestattet.
Doch läuft man durchs Treppenhaus und durch die lange Gängen des Hotels, fühlt man sich gewollt in die Vergangenheit versetzt. In eine Welt mit Plattenspielern auf dem Sideboard, in der der Schwarz-Weiß-Fernseher noch Standard war genauso wie zierliche Cocktailsessel. Musiktruhen mit Radio waren in jenen längst vergangenen Tagen ein Verkaufsschlager, leuchtende Farben von rot über grün bis türkis machten das Leben in der jungen Republik wieder bunt. All dies wurde im Innen-Design des Hotels aufgenommen. Der helle Marmorboden im Eingangsbereich wie die Deckenlampen blieben im Original erhalten. Die neuen Inhaber schufen so ein Interieur, das Zeitgenössisches mit Objekten und Farben aus den 1960er-Jahren kombiniert. Ein Gesamtkunstwerk in sich.
Service wird im Vintage großgeschrieben
In dem Erwachsenenhotel (Adults Only Hotel) finden Erwachsene und Gäste ab 14 Jahre nachhaltige Erholung. Die Inhaber legen dabei besonderen Wert auf einen persönlichen und individuellen Service. Morgens wird ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Frühstücksbuffet geboten. Auf der Sonnenterrasse können Hotelgäste und Museumsbesucher bei einem leckeren Getränke eine Auszeit nehmen.
Geheimbunker und „Schattenwährung“ der Deutschen Bundesbank in Cochem
Das Hotel war bis 1993 offizielles Schulungs- und Erholungswohnheim der Deutschen Bundesbank. Das klingt zunächst einmal nicht ungewöhnlich. Doch in Wahrheit diente das Gebäude als Tarnung des wohl geheimsten Schatz der Republik. Vom Keller des Hotels führte ein Gang in den ehemaligen Geheimbunker der Deutschen Bundesbank. Gebaut um einen Atomkrieg zu überstehen, lagerten dort während des Kalten Krieges 15 Milliarden DM einer geheimen Notstandswährung. Etliche Säcke voller Geld in einer „Schattenwährung“, die niemand kannte. Mit der Ersatzwährung sollte das Land insbesondere im Falle eines Krieges zahlungsfähig bleiben. Bei einem Wertverlust der Mark durch eingeschleustes Falschgeld hätte diese die deutsche Währung ersetzt.
Der Bunker wurde von 1964 bis 1988 geheim gehalten. Die Bevölkerung wusste zwar, dass es einen Bunker in Cochem gibt, allerdings waren Sinn und Zweck des Bunkers selbst den Nachbarn vollkommen unbekannt. Zudem war der Bunker durch die beiden Tarnwohnhäuser, die offiziell als Schulungszentrum für Bundesbankmitarbeiter genutzt wurden, perfekt getarnt. Die drei Schlüssel und die Kombination für das Zahlenschloss kannten nur die Prüfer in Frankfurt, die zweimal im Jahr zur Kontrolle vorbeikamen.
2014 erwarben Petra und Manfred Reuter aus Treis-Karden nach langem Leerstand den Bundesbank-Bunker samt des schon längst nicht mehr genutzten Schulungsgebäudes. Sie brachten das unterirdische Depot mit einem enormen finanziellen Aufwand auf Vordermann, um dieses als Museum Interessierten zugänglich zu machen. Danach wurden die beiden Tarnhäuser mit Rücksicht auf die denkmalgeschützte Bausubstanz behutsam zum Hotel Vintage umgebaut und eingerichtet. Heute ist die Bunkeranlage der Bundesbank ein Museum. Jeder, der sich dafür interessiert, kann nunmehr in das ehemalige Staatsgeheimnis steigen. Eine spannende Führung durch die einzigartige Dokumentationsstätte sollte man sich keinesfalls entgehen lassen. Kein Wunder, dass das Hotel Vintage zu den populären Adressen in Cochem gehört.
City-Urlaub in Cochem: Sehenswertes in der Nähe von Hotel Vintage
Cond befindet sich auf der Sonnenseite von Cochem, am rechten Ufer der Mosel. Es ist der älteste der vier Stadtteile. Ruhig gelegen und dennoch nicht weit von der Altstadt entfernt. Viele der zahlreichen Sehenswürdigkeiten sind vom Hotel aus fußläufig zu erreichen. Die Skagerag-Brücke verbindet den Stadtteil Cond mit der gegenüberliegenden Cochemer Altstadt. Jährlich drängen über 1,5 Millionen Tagesgäste durch die verwinkelten Gassen, um Fachwerk-Giebelhäuser, den Marktplatz mit dem Martinsbrunnen oder das barocke Rathaus aus dem Jahr 1739 zu sehen. Ein Besuch der Reichsburg sollte auf keiner City-Tour fehlen. Von der Plattform der Cochemer Seilbahn haben Besucher einen einzigartigen Blick aufs Moseltal und die Stadt.
Kontakt und Anschrift Hotel Vintage am Bundesbank-Bunker
Brauselaystraße 5-7
56812 Cochem-Cond
Tel.: +49 2671 5067080
Mail: info@hotel-vintage.de
Web: www.hotel-vintage.de
Kostenfreie Hotel-Parkplätze in der Nähe der Unterkunft stehen zur Verfügung.
Quelle und Bilder: Redaktion