UNESCO-Biosphärenreservat kooperiert mit Flusslandschaft Elbe
(hoga-presse) Das UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee und Flusslandschaft Elbe MV schließt heute Vormittag im Rahmen eines Delegationsbesuches aus Ghana im Beisein von Umweltminister Dr. Till Backhaus eine gemeinsame Absichtserklärung mit dem UNESCO-Biosphärenreservat Lake Bosumtwe ab. Ziel der Vereinbarung ist die gegenseitige Unterstützung beider Partner bei der Umsetzung des Aktionsplanes von Lima zum UNESCO-Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (Man and the Biosphere Programme / MAB) und dessen weltweiter MAB-Strategie 2015 bis 2025.
„Diese Vereinbarung ermöglicht es dem erst 2016 von der UNESCO anerkannten Biospärenreservat Lake Bosumtwe, von den 18-jährigen Erfahrungen im UNESCO-Bisophärenreservat Schaalsee-Elbe zu profitieren und die hier gewonnenen Erkenntnisse auch in Ghana umzusetzen“, erklärt Minister Backhaus.
Kooperation soll Lake Bosumtwe stärken und weiterentwickeln
Die Zusammenarbeit sei darauf ausgerichtet, das Ökosystem im Biosphärenreservat Lake Bosumtwe wiederherzustellen und zu stärken, die dortige Artenvielfalt zu erhalten und zu entwickeln, natürliche Ressourcen vor Ort nachhaltig zu nutzen und dem Gebiet die Anpassung an den Klimawandel und andere Aspekte globaler Umweltveränderungen zu ermöglichen. Zudem sollen Bildungs- und Forschungsarbeit zum Thema Nachhaltigkeit und die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus am Bosumtwe-See befördert werden.
Die Zusammenarbeit erfolgt in Abhängigkeit der finanziellen und personellen Ressourcen durch Wissens- und Erfahrungsaustausch, durch die Initiierung gemeinsamer Projekte und Forschungsaufträge oder durch gegenseitige Besuche zur Qualifizierung von Personal.
Keine Kostenverpflichtungen
Aus der gemeinsamen Absichtserklärung entstünden beiden Partnern keine direkten Kostenverpflichtungen, so Backhaus. Sie könnten sich abhängig von ihren verfügbaren Budgets darauf verständigen, jeweils Aktivitäten in den Partnergebieten finanziell zu unterstützen und dafür gemeinsam Finanzmittel aus öffentlichen Fonds oder privaten Mitteln einzuwerben.
„Mit dieser Vereinbarung leisten wir auch ein Stück Aufbauarbeit in Ghana“, betont Backhaus. Indem Deutschland und die EU den Aufbau von Strukturen für eine intakte Umwelt und einen nachhaltigen Tourismus unterstützten, legten sie am Bosumtwe-See die Grundlage für die Menschen, in ihrer Heimat zu bleiben und sich vor Ort zu engagieren.
Die Absichtserklärung gilt zunächst bis 2023 und kann mit Zustimmung beider Seiten aufgehoben oder verlängert werden.
Hintergrund
Das UNESCO-Biosphärenreservat Bosumtwe-See (Biosphere Reserve Lake Bosumtwe) wurde im Juni 2016 von der UNESCO anerkannt. Der See ist mit 52 Quadratkilometern Fläche Ghanas größter natürlicher See, der von den Bewohnern der 32 Kilometer entfernten zweitgrößten Stadt Ghanas, Kumasi, zur Naherholung und als „heiliger See der Ashanti“ auch aus spirituellen Gründen aufgesucht wird.
Der See und seine Umgebung waren in den zurückliegenden Jahren durch zunehmende Nutzung ökologisch beeinträchtigt beeinträchtigt worden, etwa durch Überfischung, durch touristische Aktivitäten und durch Umweltverschmutzung.
Aufgrund von Parallelen zum hiesigen Biosphärenreservat, das durch den 24 Quadratkilometer großen Schaalse geprägt ist, nahm die Verwaltung des Biosphärenreservates Bosumtwe im Herbst 2016 auf Vermittlung der deutschen UNESCO-Kommission Kontakt mit dem Reservat Schaalsee-Elbe auf.
In Gesprächen und bei einem ersten Arbeitstreffen 2017 in Ghana kristallisierten sich Themen für eine Zusammenarbeit heraus, etwa zur Minimierung des Nutzungsdrucks auf den Süßwassersee oder zur Etablierung von Bildungsprogrammen und Besucherzentren, um die Menschen vor Ort für den Schutz des Gewässers zu sensibilisieren.
Die Delegation aus Ghana bleibt bis zum 24. August im Land. Auf ihrem Programm stehen neben Vorträgen und Diskussionen zu Schutzkonzepten oder zum Gebietsmanagement u. a. Besuche bei den Fördervereinen Biosphäre Schaalsee und Biosphäre Elbe, das Kennenlernen der Programme Junior-Ranger und Aqua-Agenten, der Besuch einer Biolandwirtschaft mit Biofleischerei und der Gläsernen Molkerei sowie eine Exkursion in die Kneeser Niederung und eine Stadtführung durch Schwerin.
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Quelle: Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern vom 20. August 2018.
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