Das Wasserschloss Westerburg bei Dedeleben im Norden des Harzes ist das besterhaltene und älteste Wasserschloss Deutschlands, direkt an der Straße der Romantik gelegen. Das Wasserschloss blickt auf eine über 1.000 jährige wechselvolle Geschichte zurück. Die Burg ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Region und einen Besuch wert. Von Wernigerode aus sind es nur einige wenige Fahrminuten nach Dedeleben. Direkt neben dem Wasserschloss stehen hinreichende Parkplätze zur Verfügung. Gäste können in dem Restaurant des zugehörigen Hotels einkehren. Hunde dürfen angeleint auf das Gelände der Wasserburg, allerdings nicht mit in das Restaurant. Nehmen Sie sich Zeit und erkunden den geschichtsträchtigen Ort. Die Hoga-presse-Redaktion empfiehlt insbesondere den Wanderweg rund um die Wasserburg.
Gründung des Wasserschlosses Westerburg
Karl der Große ließ die Burg als militärischen Außenposten im Krieg gegen die Sachsen um 770/780 errichten. Damals in einem Sumpfgebiet erbaut, erhielt die Burganlage einen doppelten Wall und einen zweifachem Burggraben. Um etwa 980 wurde der Burgfried errichtet. Das Gebiet der Westerburg gehörte in karolingischer Zeit zum sog. „Charudengau“ oder „Harzgau“, der sich vom Großen Bruch und der Bode bis weit in den Hochharz im Süden erstreckte. Solche Gaue waren Verwaltungseinheiten, an dessen Spitze ein vom Kaiser ernannter Gaugraf stand. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg findet sich am 17. Januar 1052. Für dieses Datum ist sie eingetragen als Gebietsschenkung des deutschen Kaisers „Heinrich III.“ an das Bistum Halberstadt. Um etwa 980 wurde der Burgfried errichtet. Später wurden die Rundburg und etwa ab 1450 das Kastell und das Torhaus erbaut.
Spätmittelalter und Renaissance Wasserschloss Westerburg
Über die Art der lokalen Verwaltung und die Bewirtschaftung der Westerburg in mittelalterlicher Zeit ist nur wenig bekannt. Zu den traurigsten Ereignissen in der Geschichte des Wasserschlosses Westerburg gehören die grausamen „Hexenprozesse“, die der Westerburger Amtmann Pregrenius Hünerkopf vertrat. Die ehemals im sog. „Schweißstüblein“ (der heutigen Amsstube) aufbewahrten Prozessakten geben ein Bild, wie Hühnerkopf durch Folter und „Tränke“ den Opfern Geständnisse abquälte, um sie dann auf dem Scheiterhaufen lebendig zu verbrennen. In den Jahren 1596-1597 fanden mehrere Hexenverbrennungen auf der Westerburg statt. Im Jahr 1599 fällt die Burg – nach kurzzeitigen Verpfändungen an verschiedene Familien – mit dem Aussterben der Regensteiner Grafen als frei verfügbares Lehen an das Hochstift Halberstadt zurück.
Das Wasserschloss Westerburg seit dem Dreißigjährigen Krieg
1630, also während des Dreißigjährigen Krieges, besetzten kaiserliche Truppen und Schweden die Wasserburg, die während der Besatzungszeit nur geringe Zerstörungen hinnehmen musste. Nach dem Westfälischen Frieden ging die Westerburg mit dem Territorium des Bistums durch die Säkularisierung in den Besitz des Kurfürsten von Brandenburg über. Gleichzeitig wurde das Bistum Halberstadt zum Fürstentum erklärt. Von 1654 bis 1681 schuf der Holzbildhauermeister Voltin Kühne aus Groß Quenstedt die noch heute erhaltene barocke Schlosskapelle, die am 7. Dezember 1681 eingeweiht wurde. 1701 ging die Burg in den Besitz König Friedrichs I. in Preußen über und blieb bis 1770 in den Händen der preußischen Königsfamilie. Seit 1770 war sie verpachtet an die bürgerliche Familie Wahnschaffe, die die Wasserburg bis 1945 in Besitz hatte.
Das Wasserschloss Westerburg nach dem Zweiten Weltkrieg
Im April 1945 besetzten amerikanische und englische, ab Juli 1945 russische Truppen das Wasserschloss Westerburg. Bis zum Ende des Jahres diente die Westerburg als Unterkunft für bis zu 250 vertriebene Schlesier, Ost- und Westpreußen, Bukowiner und Sudetendeutsche. Ab 1949 war die Wasserburg Sitz einer sog. Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG), die die Räume als Gemeindebüro, Arztpraxis, Kindergarten, Schule, Wohnungen und Ställe nutzte. Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 pachtete Christian Kaisan die Wasserburg an. Er veranlasste erste Rekonstruktionsarbeiten und betrieb ein Restaurant im Kastellbereich der Burg.
Seit 1999 stehen die Gebäude der Wasserburg Westerburg im Eigentum der Familie Silvia und Hartmut Lerche, die aus ihr ein Wellnesshotel entstehen ließen. Sie unterzogen die gesamten Gebäude einer Grundsanierung. Am 2. Juli 2000 öffnete das First Class Superior Romanik Hotel Wasserschloss Westerburg seine Türen. Auch danach gingen die Sanierungsarbeiten weiter, die sich 2004 auf das Kastell und die Schlosskapelle ausdehnten. Im September 2008 kaufte die Familie Lerche auch den öffentlichen Parkplatz und die anliegenden Gebäude mit dem Ziel einer späteren Rekonstruktion.
Romanik-Hotel & Spa Wasserschloss Westerburg
Westerburg 34
38836 Westerburg/Dedeleben-Huy / Landkreis Harz
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Quelle: Webseite Romanik-Hotel & Spa Wasserschloss Westerburg.
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