Atemberaubende Aussichtspunkte für Fotografie-Begeisterte in NRW
Erleben Sie die verborgenen Schätze von NRW, von verlassenen Orten bis hin zu spektakulären Skywalks, die das Herz jedes Fotografen höher schlagen lassen. Nordrhein-Westfalen ist ein wahres Paradies für Fotofans.
Überall im Land gibt es atemberaubende Fotospots, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Ob auf imposanten Halden, aufregenden Skywalks, malerischen Brücken oder faszinierenden Bauwerken – hier finden Sie die perfekten Kulissen für unvergessliche Aufnahmen. In diesem Artikel präsentieren wir Ihnen die besten Fotospots in NRW, die zu jeder Jahreszeit und für jeden Fotografen – ob Hobbyfotograf, Instagrammer oder Profi – etwas Besonderes bieten. Packen Sie Ihre Kamera oder Ihr Smartphone ein und begleiten Sie uns auf eine spannende Entdeckungsreise durch Nordrhein-Westfalen.
Fotospot 1 NRW: Biggeblick – hoch hinaus am Biggesee
Eine futuristische Aussichtsplattform erhebt sich majestätisch über dem Biggesee im Sauerland: der „Biggeblick“ in der Waldenburger Bucht bei Attendorn. Der Weg zur Plattform führt über steile Pfade durch dichte Wälder hinauf bis in schwindelerregende 90 Meter Höhe. Dort oben weht ein frischer Wind um die Nase – doch der atemberaubende Blick auf den Biggesee mit der Gilberginsel entschädigt für jeden Schritt des Anstiegs.
Auch die Burgruine Waldenburg ist von hier aus zu sehen. Besonders in den Abendstunden zieht der Biggeblick viele (Hobby-)Fotografen an. In der Dunkelheit verwandeln blaue LED-Leuchten und weißes Licht die Plattform in ein spektakuläres Fotomotiv. Der Weg zum Biggeblick ist gut ausgeschildert. Die Adresse für das Navi lautet Waldenburger Bucht 11, 57439 Attendorn. Vor den Toren des Campingplatzes Waldenburg befindet sich ein großer, geteerte Platz. Wer nach dem Besuch eine Kleinigkeit essen möchte, kann in der Seelounge Ommi Kese eine Pause einlegen und den Blick auf den See genießen.
Fotospt 2 NRW: Zeche Zollverein in Essen
Die Zeche Zollverein war ein Steinkohlebergwerk, das von 1851 bis 1986 in Essen in Betrieb war. Bis zu 5.000 Bergleute arbeiteten dort und förderten unglaubliche 12.000 Tonnen Kohle pro Tag, die dann zu Koks verarbeitet wurden. Im Jahr 2001 wurde die Zeche von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und ist heute ein bedeutender Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur.
Von Einheimischen und ehemaligen Arbeitern wird die Zeche liebevoll als die „schönste Zeche der Welt“ bezeichnet. Oft hört man auch den Vergleich mit dem Eiffelturm des Ruhrgebiets. Auf einer Fläche von über hundert Hektar bietet die Zeche Zollverein Hobbyfotografen unzählige Motive der Industriekultur, die darauf warten, entdeckt zu werden. Wer mehr über die Geschichte erfahren möchte, für den ist das Ruhr Museum auf dem Zechengelände ein Muss. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. etwa im Restaurant Casino. In der ehemaligen Kompressorenhalle (ebefalls ein erstklassiges Fotomtoiv) trifft industrielle Architektur auf erlesene Kochkunst.
Fotospot 3 NRW: Braunkohletagebau Garzweiler
Einen Blick unter die Erdoberfläche können Besucher auf dem Skywalk am Braunkohletagebau Garzweiler werfen. Seit 2014 schwebt hoch über dem Abbaugebiet in Jüchen der Skywalk, eine lange Metallkonstruktion, die 14 Meter über die Abbaukante des Tagebaus Garzweiler hinausragt. Wer sich bis ans Ende des bei Jackerath gelegenen Stegs wagt, wird mit einem beeindruckenden Blick belohnt.
Vor dem Aussichtspunkt erstrecken sich die gigantischen Dimensionen der Grube, in der sich gewaltige Maschinen durch die Erdschichten arbeiten. Blickfang dabei sind die unterschiedlichen Farben des Bodens, die von sandgelb bis kohleschwarz reichen. Weiter hinten am Horizont reicht die Sicht bis zu den Braunkohlekraftwerken Frimmersdorf und Neurath.
Fotospot 4 NRW: Der Indemann
Als architektonisches Wahrzeichen des Indelandes gilt der Indemann, der 2008 auf der Goltsteinkuppe im Kreis Düren aufgebaut wurde. 280 Tonnen Stahl, 20.000 Einzelteile, eine Konstruktion. Seine moderne Architektur steht für die technische Zukunft der Region, sein sich ständig veränderndes Leuchten im Dunkeln für den Strukturwandel im Braunkohlerevier, seine Stabilität für die über 10.000 Jahre währende Geschichte des indelandes. Das 36 Meter hohe Wahrzeichen weist mit seinem Arm auf die sich verändernde Landschaft des Tagebaus Inden. Von den zahlreichen Aussichtsplattformen bietet sich dem Betrachter ein weitreichender, spektakulärer Rundumblick auf das indeland.
Insgesamt zwölf Aussichtsplattformen auf verschiedenen Ebenen sind in den Indemann integriert, so dass Groß und Klein aus ganz unterschiedlichen Perspektiven den Panoramablick über die umliegenden Städte und auf den Tagebau Inden erleben können. Ein weiterer Höhepunkt ist die vielfarbige Beleuchtung des Indemanns im Dunkeln.
Fotospot 5 NRW: Drachenfels und Schloss Drachenburg im Siebengebirge
Höhenluft schnuppern und gleichzeitig den Rheinblick genießen: Der Drachenfels gilt gerade bei Wanderern als beliebtes Ausflugsziel. Einmal auf den Fährten eines Sagenhelden wandeln – auf dem Drachenfels ist das möglich. Der Erzählung nach soll Siegfried, Protagonist der Nibelungensage, auf dem bekanntesten Berg des Siebengebirges einen Drachen besiegt und eine Königstochter befreit haben. Ein Besuch der Burgruine und des Drachenfelsplateaus beflügelt jedenfalls noch heute die Fantasie so manch eines Abenteurers.
Das bei Wanderern beliebte Naherholungsziel kann nicht nur zu Fuß über das Nachtigallental oder den Eselsweg erklommen, sondern auch bequem von der Talstation in Königswinter mit der Drachenfelsbahn erkundet werden. Die im Jahr 1883 in Betrieb genommene Zahnradbahn beginnt am Ufer des Rheins und befördert die Fahrgäste auf den 321 Meter hohen Berg. Oben angelangt, bietet sich jedem Besucher eine sagenhafte Aussicht auf das Rheintal.
Aber damit ist es nicht getan. Denn der Berg bietet noch weitere fotografische Highlights. So sollte unbedingt auch das mystisch anmutenden Schloss Drachenburg Teil der Fotoour rund um den Drachenfels sein. Dort befindet sich auch die mittlere Station der Drachenfelsbahn. Gegen Eintritt können Schloss und Park besucht werden. Fotografieren ist zu privaten Zwecken erlaubt, solange andere Besucher nicht gestört werden. An den Adventswochenenden, während des historischen Weihnachtsmarkts und im Februar / März wurde das Schloss durch eine Lichtinstallation angeleuchtet. Das „Schlossleuchten“ war ein besonderes fotografisches Highlight, dass es so leider nicht mehr gibt.
Auf dem Weg ins Tal hinab lohnt ein Abstecher in die Nibelungenhalle. Drinnen erwartet die interessierten Gäste eine mystische Drachenhöhle, an deren Ende sich ein 13 Meter langer Steindrache befindet.
Fotospot 6 NRW: Slinky Springs to Fame in Oberhausen
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Centro und Gasometer kann m Kaisergarten Oberhausen eine ungewöhnliche Brückenkonstruktion mit ungewöhnlichem Namen bestaunen und begehen. Seit 2011 führt Slinky Springs to Fame über den Rhein-Herne-Kanal zur Emscherinsel. Die Brücke ist ein Kunstwerk des Frankfurter Künstlers Tobias Rehberger und ähnelt einem über das Wasser geworfenen Seil: leicht, wild und unregelmäßig.
Die schwingende Spiralbrücke – daher auch der von der laufenden Feder „Slinky“ inspirierte Name – umfasst 496 Aluminiumbögen. Zur Überwindung des 50 Meter breiten Kanals ranken sich in einer Höhe von zehn Metern an beiden Seiten lange Rampen in Kehren und Schleifen ohne Treppen in die Höhe und lassen das Bauwerk zu einer Länge von 406 Meter anwachsen. Gerade bei Nacht eine der Fotolocation in NRW.
Fotospot 7 NRW: Der Zauberlehrling in Oberhausen
Der Zauberlehrling ist eine knapp 35 Meter hohe Kunstskulptur, hinter dem Gehölzgarten Ripshorst in Oberhausen gelegen,. Der Strommast“ist mittlerweile ein beliebtes Fotomotiv. Die Stahlkonstruktion, auch als „Tanzender Strommast“ bekannt, wiegt etwa zehn Tonnen und sollte ursprünglich nur für kurze Zeit anlässlich der Ausstellung Emscherkunst 2013 aufgestellt werden.
Wegen seiner großen Beliebtheit steht das eigenartige Gebilde nun dauerhaft an diesem Ort. Durch die geschwungenen Formen des Zauberlehrlings entsteht von allen vier Seiten der Eindruck, als ob der Strommast mit ausgestreckten Armen tanzen würde. Seine Haltung verändert sich teilweise, wenn man um ihn herumgeht. Da die Umgebung um den Strommast auf Fotos eher langweilig wirken kann, bietet es sich an, ihn bei Sonnenauf- oder Untergang zu besuchen. Es lohnt sich auch, einmal um den Zauberlehrling herumzugehen, da er aus verschiedenen Blickwinkeln vollkommen unterschiedlich wirkt.
Ein weiteres sehenswertes Fotomotiv befindet sich quasi in Sichtweite zum „Zauberlehrling“, nämlich die Fußgängerbrücke Ripshorst, die über den Rhein-Herne-Kanal führt. Gedacht für Fußgänger und Radfahrer, die sich das Wege-Netzwerk des Emscher-Landschaftsparks erschließen wollen, wurden beidseitig des Kanals bestehende Brückenfundamente einer ehemaligen Werksbahnverbindung genutzt. Die Bogenbrückenkonstruktion überspannt auf einer Länge von 130 Metern und einer Breite von drei Metern den Wasserweg.
Fotospot 8 NRW: „Tetraeder“ in Bottrop
Ein Aussichtspunkt, der schon von ferne weithin erkennbar ist: Die Halde Beckstraße in Bottrop ist gerade durch das Tetraeder ein Hingucker. Hinter der offiziellen Bezeichnung „Haldenereignis Emscherblick“ verbirgt sich die rund 50 Meter hohe Stahlpyramide des Tetraeders, die mit ihren Stahlrohren, Treppen und Aussichtsplattformen ein beliebtes Fotomotiv ist und seit 1995 zahlreiche Besucher nach Bottrop lockt.
Besonders fotografisch interessant ist das Tetraeder selbst sowie die Aussicht von der Spitze der Pyramide. Vor allem bei Sonnenuntergang bieten sich hier großartige Fotomöglichkeiten. Vom Tetraeder aus öffnet sich der Blick auf die Stadtlandschaft entlang der Emscher. Vier Infotafeln auf der 65 Meter hohen Halde erklären dabei, in welche Richtung welcher Teil des Ruhrgebiets zu sehen ist – bei guter Sicht lässt sich selbst der Rheinturm in Düsseldorf erkennen. Auch im Dunkeln ist das Tetraeder einen Besuch wert: Die nächtliche Beleuchtung verleiht dem Aussichtspunkt eine besondere Atmosphäre.
Fotospot 9 NRW: Holsteiner Treppe in Wuppertal
In Wuppertal gibt es unendlich viele Treppen. Wuppertal ist nicht nur die Stadt der Schwebebahn, sondern auch die Stadt der Treppen. Im Tal schlängelt sich die Wupper 34 km durch die Stadt Wuppertal, die Berghänge haben ein Gefälle von 95 Metern und um diese Höhenunterschiede auszugleichen, baute man Treppen. Wuppertal hat 469 öffentliche Treppen mit insgesamt 12.383 Stufen. Eine besonders kreative Treppe für Fotoshooting ist die Holsteiner Treppe.
Im Rahmen des Kunstprojekts „7 Treppen“ (2007) wurde die Holsteiner Treppe von Horst Gläsker gestaltet. Der Künstler verwandelte kurzerhand die Treppe in eine Installation „Scala“. Die neun Abschnitte der Treppe zeigen, als Lebensabschnitte, eine Vielfalt von Gefühlen und Farben. Den Themen wie Freundschaft und Feindschaft, Liebe, Wut, Wahn und Neid, Treue und Verständnis sind Gefühle zugeordnet, die nur beim Aufstieg auf den Berg lesbar sind.
Fotospot 10 NRW: „Tiger & Turtle“
Beinahe futuristisch mutet die „Tiger & Turtle-Skulptur“ in Duisburg an. Auf dem „Magic Mountain“ wartet eine grandiose Aussicht auf Jung und Alt. Verschlungene Windungen wie bei einer Achterbahn zeichnen das begehbare Kunstwerk auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe im Duisburger Süden aus. Während Besucher über die 220 Gitterstufen von „Tiger & Turtle“ laufen, erstreckt sich vor ihnen ein Panorama der Extraklasse.
In insgesamt 48 Metern Höhe eröffnet sich ein beeindruckender Blick über den Rhein, die Hochöfen des Hüttenwerks Krupps Mannesmann und die Hafenanlage. Die spiralförmigen Wege und Kurven von „Tiger & Turtle“ bringen immer neue Bildausschnitte.
Wer mehr über die Landmarke erfahren möchte, kann an einer geführten Abendtour teilnehmen – nachts entfaltet die Landmarke nämlich einen ganz besonderen Charme. Denn im Dunkeln zeichnen über 800 LEDs die Konturen der Skulptur nach und lassen „Tiger & Turtle“ erstrahlen.
Fotospot 11 NRW: Weser-Skywalk
Einmal in luftigen Höhen über der Weser stehen: Auf dem Weser-Skywalk an den Hannoverschen Klippen wird dieser Traum zur Realität. Etwa 80 Meter hoch sind die Hannoverschen Klippen im Weserbergland und überragen damit deutlich sichtbar den sie umgebenden Wald, der mit seinen knorrigen alten Bäumen beinahe wie ein Urwald wirkt. 2011 wurde auf der östlichsten der sieben Felsformationen eine stählerne Aussichtsplattform mit zwei Ebenen errichtet, die mehr als vier Meter über den Rand der Klippe hinausragt und somit gefühlt über der Weser schwebt.
Von diesem Weser-Skywalk erstreckt sich ein grandioser Ausblick ins Wesertal und auf die Weserschleife, stromauf- und -abwärts können Besucher einen Blick auf Bad Karlshafen und die Weserbrücke erhaschen. Ein Abstecher zum ganzjährig geöffneten Aussichtspunkt lässt sich bestens mit einer Wanderung durch das Naturgebiet der Hannoverschen Klippen verbinden.
Fotospot 12 NRW: Landschaftspark Duisburg-Nord
Besonders beeindruckende Fotolocations bietet die Industriekultur in NRW. Im Landschaftspark Duisburg-Nord leuchten Hochöfen und Metallrohre nach Einbruch der Dämmerung in rot, blau und grün. Mit Langzeitbelichtung lassen sich dort nachts spektakuläre Fotos schießen. Wer schwindelfrei ist, kann vom Hochofen aus einen tollen Blick über das Ruhrgebiet erleben.
Fotospot 12 NRW: Der Glaselefant im Maximilianpark Hamm
Mitten im Maximilianpark, auch Maxipark genannt, steht der Glaselefant: der größte Jumbo der Welt. Der Künstler Horst Rellecke verwandelte 1984 anlässlich der ersten Landesgartenschau Nordrhein-Westfalens die Kohlenwäsche der ehemaligen Zeche Maximilian in die heute begehbare Plastik. Der Glaselefant im Maximilianpark Hamm ist nicht nur das Wahrzeichen der Stadt Hamm, sondern auch ein architektonisches Highlight und ein einzigartiger Fotospot. Als weltweit größtes Gebäude in Tiergestalt ist er sogar im Guinnessbuch der Rekorde verzeichnet.
Ursprünglich entstand der Glaselefant aus der ehemaligen Kohlenwäsche der Zeche Maximilian. Der Künstler und Architekt Horst Rellecke entwickelte das Konzept und die Pläne zur Umgestaltung in eine begehbare Plastik im Rahmen der Landesgartenschau 1984. Im „Kopf“ des Glaselefanten befindet sich ein Palmengarten, in dem zehn kinetische Objekte von Horst Rellecke als Dauerausstellung bewundert werden können. Der Aufzug zum Palmengarten befindet sich im gläsernen Rüssel des Elefanten, während eine Treppe an der „Rückseite“ nach unten führt. Auf 35 Metern Höhe bietet sich ein Panoramablick über den Maximilianpark, die Stadt Hamm und die Umgebung..
Ein besonderes Highligt ist das sogenannte Herbstleuchten im Mxaipark, das jährlich für einige Wochen im Oktober zur Abendzeit im Park stattfindet. Dann wird der Park in ein buntes Lichtermeer getaucht und verzaubert die Besucher mit einer Vielzahl von Lichtinstallationen. Mit Einbruch der Dämmerung entfalten die Lichtobjekte ihre volle Wirkung. Wenn man der Route der Illuminationen folgt, gelangt man zu den beeindruckenden Videoprojektionen am Glaselefanten, wo hochkomplexe Programme passgenau auf die Fassade projiziert werden.
Quelle: Redaktion
Bilder: Redaktion, soweit nicht anders angegeben
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