Wer konnte sich einen Stern erkochen? Wer hat einen Stern verloren?
Der Michelin Guide: Die deutsche Spitzengastronomie ist breit und vielfältig aufgestellt
Der Michelin Guide – die Gourmetbibel – gibt jedes Jahr ein Ranking bekannt, welches die Gourmetgastronomie der Spitzenklasse in Deutschland auszeichnet. So gibt es der Direktor des „Guide Michelin“ für Deutschland und Schweiz – Ralf Finkenflügel bekannt. Laut ihm hält sich ein Trend besonders gut und dieser Trend ist in der vegetarischen Küche zu finden. Die Küchenchefs sind immer mehr gefordert, wenn es darum geht, ihren Gästen ein attraktives Angebot zu bieten, das keine Wünsche offen lässt und so manche Überraschung bringt. Auch vegetarische Gäste haben Gourmet-Wünsche, die erfüllt werden. So sind vegetarische und vegane Gerichte aus keiner Küche mehr wegzudenken.
Gerichte voller Finesse von dem Guide Michelin ausgezeichnet
Via Live-Stream wurde die Verleihung im Jahre 2020 vorgenommen, denn das Virus hat auch die deutschen Spitzenköche bei ihrer Sterne-Verleihung ausgebremst. Die große Gala, die in der Hansestadt Hamburg geplant, wurde wegen dem Virus kurzerhand abgesagt. Was blieb, waren Ehrungen, die mit einem Livestream via Facebook stattgefunden haben. Der Guide Michelin hat heuer 308 Restaurants ausgezeichnet.
Dabei haben 29 Restaurants einen Michelin-Stern bekommen, sieben Restaurants erhielten zwei Sterne und ein Restaurant erlangte drei Sterne für seine Leistung. Marco Müller ist es gelungen, einen dritten Stern für Rutz in der Bundeshauptstadt Berlin zu holen. Somit wurde ihm die höchste Auszeichnung der Gourmetgastronomie zuteil. Das Ergebnis kam überraschend und wurde mit viel Freude aufgenommen.
Der internationale Direktor des Guide Michelin – Gwendal Poullennec – lobte die Entfaltung des Hauses, welche schnell vorangeschritten ist. Die Gerichte von Marco Müller aus dem Rutz stecken voller Finesse. Der ausgeprägte Bezug zur Natur mag für den Direktor des Guide Michelin ebenso faszinierend gewesen sein.
Das neue „grüne Kleeblatt“
Was hat es mit dem neuen „grünen Kleeblatt“ auf sich? Hierbei handelt es sich um eine erstmals neue Auszeichnung, die es bislang noch nicht gab. Es werden Restaurants ausgezeichnet, die beim Kochen auf die Schonung von Ressourcen achten und für die Nachhaltigkeit eine große Thematik in der Küche darstellt.
Ein Sternekoch weniger
Eine weitere – nicht unbedingt erfreuliche Nachricht – gab der Guide Michelin ebenso bekannt. Denn Alfons Schuhbeck (70 Jahre) ist kein Sternekoch mehr. Er hat sein Gourmetrestaurant „Alfons“ in München geschlossen und somit hat er einen Stern verloren. Das Restaurant wurde zu Beginn des Jahres 2020 geschlossen, das hat zur Folge, dass der Stern in der gedruckten Ausgabe des Restaurants-Führers noch besteht. In der Online Publikation gibt es diesen Stern vorübergehend nicht mehr.
Die Schließung hat dazu geführt. Aber wenn ein neues Konzept besteht und eine Wiedereröffnung ansteht, denn werden sich die Restaurant-Tester wieder von den Kochkünsten von Alfons Schuhbeck überzeugen lassen. So viel ist sicher. Stimmt dann die Qualität, spricht nichts gegen einer Verleihung eines neuerlichen Sterns für Schuhbeck. Schließlich werden die Sterne von Michelin immer nur für ein Jahr verliehen. Ein Jahr erfolgreich den Kochlöffel schwingen und als Fine Dining Restaurant zu gelten, macht sich also durchaus bezahlt. Denn ein professioneller Service ist in vielen Abschnitten des Lebens immer wieder gefragt.
Die Geschichte von Guide Michelin
Der Guide Michelin ist der Gastro- und Reiseführer, der jedes Jahr in den unterschiedlichsten Ländern erscheint. In der eigenen Länderversion, versteht sich. Der legendäre „Rote Michelin“ ist ein Führer für die Hotelier und Restaurants. Während sich der „Grüne Michelin“ sich mit dem Tourismus allgemein beschäftigt und als Reiseführer angesehen werden darf.
Im Jahre 1900 erschien der Guide Michelin in seiner erstmaligen Auflage in Frankreich. Die Auflage umfasste 35.000 Exemplare. Für die Gestaltung und das Design war damals der Reifenhersteller Michelin verantwortlich. Seine Absicht dahinter, er wollte einen Werkstatt-Wegweiser erstellen, der die Autofahrer auf ihrer Reise sicher voranbringt. Nur zehn Jahre später erschien die erste deutsche Ausgabe. Sie erschien in Deutschland und in der Schweiz. Seit dem Jahr 1964 gibt es eine eigene Auflage für die Bundesrepublik. Eine eigene Auflage für die Schweiz ließ lange auf sich warten, sie erschien erst 1994. Auch die Österreicher schlossen sich in den Jahren 2005 bis 2009 dem Guide Michelin an.
Als das klassische Erkennungszeichen dieses Gastronomieführers gilt sein roter Bucheinband. Er wurde im Jahre 1950 entwickelt und gilt seither für alle Länderausgaben. Die Gestaltung des Umschlages ist für alle Länder gleich, nur in der Sprache unterscheidet sich der Guide Michelin. So werden zwölf europäische Restaurant- und Hotelführer jährlich herausgegeben. Dafür werden gesamt 85 Kritiker beschäftigt, die grenzüberschreitend ihre Arbeit verrichten.
Sie beurteilen, die Qualität und die Frische der einzelnen Zutaten, die spezifische Zubereitung, die geschmackliche Kombination der Gerichte, die Innovation der einzelnen Gerichte sowie die kreative Art des Kochens, das dem Gericht eine persönliche Note verleiht. Innerhalb von 18 Monaten werden im Schnitt rund 3.800 Restaurants aufgesucht, die in Folge bewertet werden. Es sind nicht nur die Sterne, die sehr begehrt sind, auch eine Empfehlung von Guide Michelin spricht für sich.
Quelle: Redaktionsbeitrag
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