Sonderausstellung im Uhrenmuseum zum Thema „Die Zeit ist weiblich“
Im Herzen Sachsens, eingebettet in die malerische Landschaft des Erzgebirges, liegt das Deutsche Uhrenmuseum Glashütte. Mit seiner reichen Tradition und Geschichte ist es ein bedeutendes Zentrum der Uhrmacherkunst. Derzeit beherbergt es eine außergewöhnliche Sonderausstellung mit dem Titel „Die Zeit ist weiblich.“ Diese Ausstellung beleuchtet die faszinierende Welt der Damenuhren und die bedeutende Rolle der Frauen in der Uhrenindustrie.
Was macht eine Uhr zur Damenuhr?
Die Ausstellung beginnt mit einer grundlegenden Frage: Was charakterisiert eine Damenuhr? Ist es die Größe, das Design oder etwas ganz anderes? Die Antworten, die die Ausstellung bietet, sind ebenso vielfältig wie die Exponate selbst. Vom filigranen Design bis hin zu technisch komplexen Modellen zeigt die Ausstellung eine beeindruckende Bandbreite. Historische Stücke aus Glashütter und internationaler Fertigung illustrieren die Entwicklung der Damenuhren und geben Einblicke in die ästhetischen und funktionalen Anforderungen, die an diese gestellt wurden.
Neben der reinen Betrachtung der Uhren selbst, geht die Ausstellung auch auf die kulturellen und gesellschaftlichen Aspekte ein. Es wird deutlich, dass Damenuhren weit mehr sind als nur Zeitmesser; sie sind Ausdruck von Stil, Status und technischer Raffinesse. Die Ausstellung liefert eine verblüffend einfache Antwort auf die Frage, was eine Uhr zur Damenuhr macht: Es ist die Trägerin selbst, die der Uhr ihre Bedeutung verleiht.
Frauen in der Uhrenindustrie
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den Frauen, die in der Uhrenindustrie gearbeitet und diese maßgeblich geprägt haben. Hier werden beeindruckende Persönlichkeiten vorgestellt, die in einer von Männern dominierten Branche Herausragendes geleistet haben.
Eine dieser Persönlichkeiten ist Eva Fitkau, eine der wenigen Schülerinnen an der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte. Ihr Meisterstück, ein Gangmodell mit fliegendem Tourbillon, zeugt von ihrem handwerklichen Geschick und ihrer technischen Brillanz. Ein weiteres Highlight ist die Darstellung von Ruth Belville, die als „Greenwich Time Lady“ in die Geschichte einging. Sie brachte die exakte Zeitmessung direkt zu ihren Kunden und war damit eine Pionierin in einem damals noch neuen Geschäftsfeld.
Auch die bekannte Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach findet ihren Platz in der Ausstellung. Ihre Leidenschaft für Uhren führte dazu, dass sie eine stattliche Sammlung aufbaute und sich in ihrer Novelle „Lotti, die Uhrmacherin“ literarisch mit dem Thema auseinandersetzte. Ein besonderes Schmankerl der Ausstellung ist die Video-Adaption dieser Novelle durch Michael Sommers „Weltliteratur to go“, in der PLAYMOBIL-Figuren die Charaktere verkörpern.
Zeitgenössische Kunst und Film
Neben den historischen Exponaten und Persönlichkeiten bietet die Ausstellung auch einen Blick auf zeitgenössische Kunst und Film. Ausschnitte aus dem auf der Berlinale 2022 prämierten Filmkunstprojekt „UNRUH“ ergänzen die Ausstellung und bieten eine moderne Perspektive auf das Thema Zeit und Uhren.
Lohnt sich ein Besuch der Sonderausstellung „Die Zeit ist weiblich“?
Die Sonderausstellung „Die Zeit ist weiblich.“ im Deutschen Uhrenmuseum Glashütte ist weit mehr als eine bloße Präsentation von Damenuhren. Sie ist eine Hommage an die Frauen, die durch ihre Arbeit und Leidenschaft die Uhrenindustrie bereichert haben. Die Ausstellung läuft noch bis Dezember 2024 und bietet Besuchern die einzigartige Gelegenheit, in die Geschichte und Gegenwart der Damenuhren einzutauchen und die bedeutende Rolle der Frauen in diesem faszinierenden Handwerk zu entdecken.
Anschrift und Kontakt Deutsches Uhrenmuseum Glashütte
Schillerstraße 3 a,
01768 Glashütte/Sachsen
Telefon: +49 (0) 35 053 / 46 12 107
Mail: presse@uhrenmuseum-glashuette.com
Webseite Deutsches Uhrenmuseum Glashütte
Quelle: Deutsches Uhrenmuseum Glashütte
Bilder: Holm Helis