(hoga-presse) Rheingauer Klostersteig steht am Start. 30.000 Schritte Besinnung. Route verbindet Natur mit innerer Einkehr. Altötting hat einen, Lourdes hat einen – und der nach Santiago de Compostella erlangte längst Kultstatus. Wandern auf Pilgerwegen ist seit Hape Kerkelings Bekenntnis „Ich bin dann mal weg“ wieder in Mode. Musste der Entertainer noch bis Spanien fliegen, um zu Fuß zu sich selbst zu finden, haben es Pilger künftig einfacher. Sie können auf dem Rheingauer Klostersteig wandern.
Der neue Weg, der über 30 Kilometer von Eberbach nach Aulhausen führt, wird am Sonntag, 25 September offiziell eröffnet. Er ist mit mehr als 100 Pfosten und Infotafeln markiert. So ist die Strecke von Eberbach über die Klöster Johannisberg (heute Schloss), Marienthal, Nothgottes und St. Hildegard bis nach Marienhausen (Aulhausen) „unverlaufbar beschildert“, verspricht Dr. Dr. Caspar Söling, „Erfinder“ des Weges und Mentor des Projektes.
Für den Direktor des St. Vincenzstiftes Aulhausen geht mit der Eröffnung des Klostersteiges ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Dr. Söling verspricht allen Wanderern „45.000 Schritte Besinnung in einer Landschaft, von der nicht nur Romantiker schwärmen“. Voller Vorfreude ist auch Kurt Weigel, seit zwei Jahren Pfarrer in der Aulhäuser Marienkirche, wo der Klostersteig offiziell endet. Er gibt den Pilgern ausgesuchte religiöse Texte sowie selbst formulierte spirituelle Gedanken mit auf den Weg. Sie stehen als sogenannte „Impulse“ auf den zehn Infotafeln am Weg.Man findet sie auch in einem kleinen Pilgerbuch, das eigens aufgelegt wird und gratis erhältlich ist. Ein Pilgerpass mit Stempelseiten bescheinigt den Wanderern, dass sie den gesamten Weg gegangen sind. Wer alle sechs Stempel der Klöster vorweisen kann, erhält am Ende ein Eberbacher Kreuz.
Wem der komplette Weg an einem Tag zu weit ist, der kann den Klostersteig in zwei Etap-pen unterteilen. Von Kloster Eberbach bis nach Johannisberg ist „Aussteigen“ angesagt. Der steile anstrengende Aufstieg zur Hallgartener Zange erinnert daran, dass Pilgern auch Buße bedeutet. Beim anschließenden Abstieg im idyllischen Pfingstbachtal erlebt der Wanderer Natur pur. Auf dem zweiten Abschnitt von Johannisberg zum Kloster Marienhausen liegen die „lebendigen“ Klöster Marienthal (Franziskaner), Nothgottes (Zisterzienser) und St. Hildegard (Benediktinerinnen). Hier geht es eher um Einkehr, äußerlich wie innerlich.
Der Klostersteig soll nach seiner Eröffnung vom Deutschen Wanderverband zertifiziert wer-den. Dann fügt er sich in das Netz der Qualitätswege ein, mit dem sich der Rheingau als Wanderdestination noch stärker als bisher profilieren will. „Die insgesamt 100.000 Euro, die der Klostersteig von der ersten Idee bis zu seiner Fertigstellung kostet, sind gut investiertes Geld“, betonen die Verantwortlichen beim Zweckverband Rheingau und der Stadt Rüdes-heim, die das Projekt federführend vorantrieben.
So sieht es auch Wanderexperte Wolfgang Blum. Er freut sich, dass nun neben dem Rheingauer Riesling Pfad (seit 1976) und dem Rheinsteig (seit 2005) ein dritter Weitwanderweg mit Strahlkraft existiert. „Pilgern ist eigentlich ein alter Hut“, verweist er auf die Wanderbewegungen im Mittelalter. „Während die Antriebsfeder zum Aufbrechen früher vor allem Buße war, ist es heute meist das Bewusstsein, dass es guttut, der Hektik des Alltags zumindest zeitweise zu entfliehen.“ Blum zitiert dazu Johann Gottfried Seume, den berühm-ten Spaziergänger nach Syrakus: „Vieles ginge besser, wenn man mehr ginge.“ Und schiebt einen Satz des dänischen Philosophen Kierkegaard nach: „Ich kenne keinen Kummer, den man nicht weggehen kann.“ Wie das geht? „Man muss nur losgehen.“
Fakten zum Weg:
Rheingauer Klostersteig
30 Kilometer, 830 Höhenmeter (aufaddiert)
Start: Kloster Eberbach (Bus ab Eltville)
Ziel: Marienkirche (Rüdesheim-Aulhausen)
bis Johannisberg anspruchsvoll, danach deutlich einfacher
ganzjährig zu gehen
www.rheingauer-klostersteig.de
Verantwortlich:
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Tel.: 06723 – 60 27 211
Internet: http://www.kulturland-rheingau.de
E-mail: tourist@kulturland-rheingau.de
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Quelle: Pressemitteilung PR Profitable vom 12.09.2016.
Bildquelle: Wolfgang Blum.