Grube Samson in Sankt Andreasberg
Die Grube Samson, die ihren Ursprung im 16. Jahrhundert hat, ist ein eindrucksvolles Beispiel für den historischen Bergbau im Harz. Sie liegt in St. Andreasberg und war eine der tiefsten und ergiebigsten Silbererzgruben der Region. Neben Silber wurden hier auch andere Metalle wie Kupfer und Blei abgebaut.
Ein besonderes technisches Highlight der Grube ist die Fahrkunst. Diese Vorrichtung wurde im 19. Jahrhundert entwickelt und ermöglichte es Bergleuten, sicher und effizient zwischen den verschiedenen Ebenen des Schachts zu bewegen. Das Kunstrad, das die Fahrkunst antreibt, ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst und zeigt die hohe technische Kompetenz der damaligen Zeit. Es ist beeindruckend, dass diese Technologie bis heute funktionsfähig und in Gebrauch ist.
Die beiden Wasserräder an der Oberfläche, von denen eines einen Durchmesser von 12 Metern hat, sind ebenfalls bemerkenswert. Diese Räder nutzten die Wasserkraft, um Maschinen und Pumpen anzutreiben, die für den Bergbau unerlässlich waren. Die Wasserkraftnutzung war ein zentrales Element der Oberharzer Wasserwirtschaft, einem ausgeklügelten System von Teichen, Gräben und Wasserläufen, das die Energieversorgung der Bergwerke sicherstellte.
Seit 2010 ist die Grube Samson zusammen mit anderen Anlagen der Oberharzer Wasserwirtschaft und dem Bergwerk Rammelsberg Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Dieser Status würdigt die historische und technologische Bedeutung der Grube und ihrer Umgebung. Besucher können heute an Führungen teilnehmen, die einen faszinierenden Einblick in die Geschichte und Technik des Bergbaus bieten. Dabei kann man nicht nur das beeindruckende Kunstrad und die Fahrkunst sehen, sondern auch die Wasserräder und andere Überreste der Bergbautechnik bewundern.
Die Grube Samson ist nicht nur ein technisches Denkmal, sondern auch ein Zeugnis der harten Arbeit und des Erfindergeistes der Bergleute, die hier über Jahrhunderte hinweg tätig waren. Ein Besuch der Grube ist daher nicht nur eine Reise in die Technikgeschichte, sondern auch ein Eintauchen in die Kultur und Lebenswelt vergangener Zeiten.