Haus der Geschichte Wittenberg
Das Haus der Geschichte in Wittenberg, auch bekannt als das Haus der Alltagsgeschichte, ist mehr als nur ein Museum. Es ist ein lebendiges Zeugnis der Alltagskultur und Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts in Mitteldeutschland, mit einem besonderen Fokus auf die Zeit der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Diese Institution entstand auf Initiative des 1992 gegründeten Vereins PFLUG e.V., der sich der Erforschung und Dokumentation des Alltagslebens in dieser bewegten historischen Periode widmet. Dieser Aufsatz beleuchtet die Entstehung, das Ausstellungskonzept und die Bedeutung dieses einzigartigen Museums.
Das Ausstellungskonzept des Hauses der Geschichte ist geprägt von der Darstellung der Alltagsgeschichte vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die 1980er Jahre. Über 20 originalgetreu gestaltete Wohn- und Lebensräume bieten den Besucherinnen und Besuchern einen authentischen Einblick in verschiedene historische Epochen. Von der Küche der 1920er Jahre über das Wohnzimmer der 1950er Jahre bis hin zu den DDR-Wohnwelten der 1970er und 1980er Jahre – jedes Zimmer erzählt seine eigene Geschichte.
Besonders hervorzuheben sind die Darstellungen des Familienalltags und der Jugendkultur. Spielzeug aus verschiedenen Jahrzehnten und ein Kinderzimmer der 1970er und 1980er Jahre zeigen, wie die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft gelebt haben. Die Gegenüberstellung von Einheimischenwohnungen und den beengten Verhältnissen der „Umsiedler“ in der Nachkriegszeit veranschaulicht die unterschiedlichen Lebensbedingungen in dieser Zeit.
Öffentliche Räume wie eine Dorfkneipe, eine Tanzbar und ein Konsum mit originalen DDR-Produkten runden das Ausstellungskonzept ab. Diese Räume geben den Besucherinnen und Besuchern einen lebendigen Eindruck davon, wie das öffentliche Leben in der DDR organisiert war.