Schutz der Naturregionen: Corona-Pandemie verstärkt Dringlichkeit
Tourismus und Naturschutz in Einklang bringen
(hoga-pesse) Sowohl für touristische Anbieter als auch für Besucher hat die abgestimmte Lenkung von Besucherströmen Vorteile – und ist ein wesentlicher Faktor, um Tourismus und Naturschutz in Einklang zu bringen. Tourismus NRW lässt daher aktuell prüfen, welche Möglichkeiten es für neuartige umweltsensitive Leitsysteme in der Nationalparkregion Eifel und den zwölf Naturparken im Land geben könnte.
Gutachter vom Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa (NIT) in Kiel sollen bis Ende Mai 2021 untersuchen, wie sich überfüllte Parkplätze, Staus und ein für die Natur belastender Besucheransturm durch digitale Lösungen vermeiden lassen. Finanziert wird die Machbarkeitsstudie mit dem Titel „Smart Destination in den Großschutzgebieten NRWs“ vom nordrhein-westfälischen Umweltministerium.
In Naturregionen hohe Besucheraufkommen entzerren
„Die zwölf Naturparke und der Nationalpark Eifel nehmen über 40 Prozent der Landesfläche ein. Sie sind wichtige Orte der biologischen Vielfalt und leisten einen wertvollen Beitrag zur Erholung, Umweltbildung und Gesundheitsvorsorge“, betont Umweltministerin Ursula Heinen-Esser. Im Sinne des Naturschutzes sei es wichtig, das teilweise hohe Besucheraufkommen zu entzerren. „Im Zeitalter der digitalen Medien brauchen wir ein intelligentes System, das die Menschen rechtzeitig über die Frequentierung von Ausflugszielen und auch über passende Alternativen informiert. Damit verhindern wir eine übermäßige Belastung unserer Natur und fördern gleichzeitig ungestörte Naturerlebnisse“ so Heinen-Esser.
Intelligente Besucherlenkung mit Echtzeitinformationen
Unter anderem soll im Rahmen der Machbarkeitsstudie erfasst werden, welche bestehende Infrastruktur mit welchen technischen Lösungen versehen werden und in welchem Zeitraum dies geschehen könnte. Die Erkenntnisse sollen Basis für ein möglicherweise anschließendes Projekt zur Umsetzung sein, das den Besucherdruck an bei Touristen besonders beliebten Orten durch intelligente Besucherlenkung mit Echtzeitinformationen und unter Berücksichtigung eines umweltsensitiven Leitsystems reduziert, um Interessenskonflikte zu verringern und den Naturraum zu schützen.
„Das Thema Besucherlenkung ist durch die Corona-Pandemie gerade in Naturräumen noch einmal dringlicher geworden, denn durch die Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen hat sich die Sehnsucht vieler Menschen nach Erlebnissen in der Natur noch einmal verstärkt“, erläutert Dr. Heike Döll-König, Geschäftsführerin des Tourismus NRW. Insbesondere im Nationalpark Eifel, aber auch in anderen Gebieten habe dies zu einem enorm gestiegenen Besuchsinteresse geführt.
Quelle: Tourismus NRW vom 27.01.2021
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